Übersetzen inklusiv
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Fotos: Tobias Bohm
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  • Deutsch
  • 9. – 11. Klasse
  • Integration
  • Leichte Sprache

Übersetzen inklusiv

Übersetzen mit allen Sinnen. Ein Workshop in Leichter Sprache für inklusive Gruppen

Projekt von Dorothea Traupe und Jona Neugebauer

Kurzübersicht

Der Workshop „Übersetzen mit allen Sinnen“ richtet sich an inklusive Gruppen – Menschen mit und ohne Lernschwierigkeiten, Menschen, die gerne und viel lesen oder Menschen, die gar nicht lesen (können). Es geht darum, das Thema Übersetzen in verständlicher, Leichter Sprache zugänglich zu machen und die Beschäftigung mit verschiedenen Aspekten des Übersetzens in inklusiven Gruppen anzuregen.

Die Methoden des Workshops nehmen auf spielerische Weise das Thema Übersetzen in den Blick und nähren sich über das Thema Wahrnehmung und den Blick nach außen (Sinneswahrnehmungen) sowie nach innen (Emotionen) dem Thema Sprache und Übersetzung an. Die verwendete Sprache der Methoden ist leicht/einfach.

“Es war alles super.
Wann ist der nächste Workshop?” Teilnehmer

Workshopidee

Aus der Beschäftigung mit Leichter Sprache und Leichten Bildern entstand die Idee, zum einen Methoden zum Thema „Übersetzen allgemein“ in Leichter/Einfacher Sprache zu entwickeln, zum anderen aber auch Materialien über das „Übersetzen in Leichte Sprache“ zur Verfügung zu stellen (einen Überblick zum Thema Leichte Sprache allgemein gibt es z.B. auf Babelwerk).

Im ersten Teil geht es darum, Angebote für alle Menschen zu schaffen – unabhängig von ihrer Lesekompetenz. Für die Methoden und Materialien muss man nicht unbedingt Lesen und Schreiben können. Sie sollen neugierig machen und die Lust am Entdecken von Sprache wecken sowie für das Thema Übersetzen und Fremdsprachen sensibilisieren. Ansteckend waren beim Workshop die große Begeisterung fürs Ausprobieren und die gemeinsame Kreativität beim Suchen und Finden von Buchstaben und Wörtern sowie Entsprechungen für Geräusche, Fundstücke, Bilder.

Der Workshop bot Gelegenheit, die Welt mit allen Sinnen wahrzunehmen und Geräusche, Klänge, Gefühle in Worte zu übersetzen. Das gelang auf spielerische Weise: zum Beispiel durch Übungen fürs Ohr (u.a. rasselnde, rauschende, scheppernde Streichholzschachteln mit verschiedenen Gegenständen, die es zu erraten und benennen galt), beim Spaziergang in Kleingruppen, in dessen Anschluss die (real und als Worte) gesammelten Wahrnehmungen zu einem Text verwoben wurden, oder dem Übersetzen von Mimik in Emotionen und Wörter. Den Abschluss bildete die Erkundung von Beispielen aus der Praxis („Was hat die Pizza mit dem Übersetzen zu tun?“) und die Diskussion von Übersetzungsbeispielen (z.B. ein Gedicht auf Fränkisch hören und gemeinsam übersetzen).

Im zweiten Teil geht es um einen Einstieg ins Thema Leichte Sprache allgemein, Infos zu Entstehung und Hintergründen  sowie einen Überblick über die wichtigsten Zielgruppen, Regeln und Empfehlungen. Ein wichtiger Faktor für die Verständlichkeit ist die Gestaltung und Illustration der Texte, weshalb auch das Zusammenspiel von Text, Bild und Gestaltung in den Blick genommen wird. Darüber hinaus gibt es Gelegenheit, sich auch selbst übersetzerisch auszuprobieren. Weiterführende Aspekte können mithilfe einer Link-und Literaturliste vertieft werden.

Ein weiterer Workshop zur Übersetzung “Deutsch in Leichte Sprache” z.B. im regulären Schulunterricht ist in Planung.

 

Format:

  • Workshop in Werkstätten für Menschen mit Behinderung, an Schulen, im Freizeitbereich

Gruppengröße:

  • 8-12 Teilnehmer:innen ggf. mit Assistenz

Ziele und Wirkungen:

  • Bewusstsein für Wahrnehmungen schärfen
  • Ausdrucksmöglichkeiten ausprobieren
  • Kreativität fördern
  • eigene Sprachkompetenz erfahren
  • Freude an Beschäftigung mit Deutsch und Fremdsprachen wecken
  • Annährung an das Thema übersetzen ohne Literalität als Voraussetzung

Dauer:

  • 1 Workshoptag, ggf. auch länger

Voraussetzungen:

  • für Alle zugänglicher Klassen- oder Seminarraum
  • barrierearmes Gelände für einen Spaziergang

Räumliche Ausstattung:

  • Tische, Stühle, Flipchart, Moderationskoffer, Scheren

Vorbereitung:

  • Material ausdrucken, Webrahmen aus Pappe vorbereiten, Gegenstände zusammenstellen

Sprachen:

  • sprachübergreifend, Deutsch, Einfache/Leichte Sprache
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Fotos: Tobias Bohm
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Über den Workshop von Jona Neugebauer und Dorothea Traupe:

Der Workshop fand in den Teltower Diakonischen Werkstätten in der Nähe von Berlin mit einer Gruppe von Erwachsenen mit Lernschwierigkeiten statt, die seit Sommer 2022 als Prüfer:innen für Leichte Sprache arbeiten. Es handelt sich um eine feste Gruppe, die den beiden Workshopleiter:innen vorher bekannt war. Die Teilnehmenden haben alle sehr große Freude an der Prüfarbeit und waren mit großer Begeisterung beim Workshop dabei. Die Lesekompetenz innerhalb der Gruppe ist sehr unterschiedlich, weswegen wir überwiegend einen nicht rein textbasierten Zugang und abwechslungsreiche Materialien für unterschiedliche Wahrnehmungsebenen eingesetzt haben.

“Das Bildlexikon ist super.
Können wir das für unsere Bücherei haben?” Teilnehmerin

Über Jona Neugebauer

Jona Neugebauer studierte Kommunikations-Design und beschäftigt sich mit barrierefreier Gestaltung. En illustriert und zeichnet Bilder zu Leichter Sprache und übersetzt Vorträge in Graphic Recordings und Erklärbilder.

Jona Neugebauer kann für Veranstaltungen und Fortbildungen angefragt werden: www.neugebauer-illustration.de

 

Über Dorothea Traupe

Dorothea Traupe studierte Politikwissenschaft, Anglistik, Polonistik und Literarisches Übersetzen an der LMU München. Sie arbeitet als Dozentin, Moderatorin und Übersetzerin für Englisch, Polnisch und Leichte Sprache in Berlin.

Dorothea Traupe kann für Workshops und Fortbildungen zu Leichter Sprache angefragt werden: www.dorotheatraupe.de

„Nicht alles so einfach, aber toll ausgedacht, viel gelernt!“ Teilnehmer

Materialsammlung

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