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Fotos: Tobias Bohm
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Der Lyriker Tomás Cohen liest bei
der Abschlusspräsentation
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  • Deutsch
  • Französisch
  • Spanisch
  • 9. – 11. Klasse
  • Grafik
  • Lyrik
  • Oberstufe

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Gedichte übersetzen und grafisch umsetzen

Projekt von Andreas Jandl und Laura Haber

Kurzübersicht

Im Workshop werden ausgewählte Gedichte – hier aus dem Französischen und Spanischen – übersetzt und präsentiert, die später als Grundlage für grafische und audiovisuelle Kunstwerke dienen. Die Teilnehmenden nehmen die bildhafte Kraft poetischer Sprache wahr und experimentieren bei der Übertragung mit den Möglichkeiten ihrer Muttersprache. Im Rahmen der Abschlusspräsentation probieren sie szenische Mittel aus und reflektieren wichtige Übersetzungsentscheidungen.

 

Workshopidee

Der Workshop bietet die Möglichkeit, in einem offenen und sehr freien Rahmen erste Erfahrungen beim Übersetzen von Gedichten zu sammeln. Nach einer kurzen Vorstellungsrunde beginnen wir im Plenum mit einer kollektiven Übersetzung eines vorab verschickten Gedichts. Das Textverständnis wird gesichert, die verschiedenen Textebenen werden erläutert, syntaktische Unterschiede zwischen den Sprachen werden erkannt, Lösungsvorschläge diskutiert. Danach finden sich Gruppen von 2-4 Teilnehmenden zusammen, die ihre eigene deutschsprachige Fassung der von ihnen selbst ausgewählten Gedichten anfertigen. Am Ende jedes Projekttages stellen die Kleingruppen ihre Fassungen dem Plenum vor. Besonderheiten und Schwierigkeiten der Texte werden diskutiert.

Jeder weitere Projekttag beginnt mit einer Aufwärmübung, die Spaß macht und das Sprachzentrum im Gehirn in Gang bringt.

Bei der Übertragung kommt es nicht so sehr auf absolute inhaltliche Deckungsgleichheit an, sondern auf kreative Lösungen, die beispielsweise in Klang und Bild überzeugen.

Der Workshop findet an drei Tagen statt und endet mit einer Abschlusspräsentation vor der jeweils anderen Sprachgruppe und den Schüler·innen der Kunst-Leistungskurse, die auf Grundlage der Übersetzungen grafische und audiovisuelle Werke schaffen werden.

 

„Ich habe Lust vielleicht mal eine neue Sprache anzufangen“


Schülerin

Format

  • Dreitägige Übersetzungswerkstatt außerhalb der Schule

Gruppenstärke:

  • 2 Gruppen von maximal 15 Teilnehmer·innen pro Sprache
  • ab 15 Jahre
  • mindestens drei Jahre Französisch/Spanisch (Klassenstufe 10-12)

Ziele:

  • Entwicklung des Sprachgefühls
  • Sensibilisierung für Wörter und ihre Wirkung
  • Entdeckung fremdsprachlicher Lyrik und der poetischen Möglichkeiten von Sprache(n)
  • Sammeln von Erfahrungen bei der Übersetzung von Lyrik
  • Entdeckung literarischer Institutionen und Orte
  • Persönlicher Austausch mit Autor:innen über ihre Gedichte (je nach Möglichkeit live/digital)

Dauer:

  • 3 Projekttage à ca. 6 Stunden

Wirkungen:

  • Genaues Hinsehen und Hinhören
  • Wahrnehmung der Bildhaftigkeit von Sprache(n)
  • gesteigerte Kreativität durch die Arbeit im Kollektiv
  • Erweiterung von Wortschatz und Ausdrucksmöglichkeiten in der Zielsprache
  • gesteigerte Kreativität durch die Arbeit im Kollektiv
  • Erweiterung von Wortschatz und Ausdrucksmöglichkeiten in der Zielsprache

Material:

  • Auswahl von zugänglichen und bildhaften Gedichten (ausgedruckt/digital)
  • Laptop/Tablet
  • Stift und Papier

Textmaterial:

  • französischsprachige Gedichte von: Joséphine Bacon (Québec, Kanada), Mario Brassard (Québec, Kanada), Albane Gellé (Frankreich), Geneviève Desrosiers (Québec, Kanada), Virginie Savard (Québec, Kanada), Larry Tremblay (Québec, Kanada), Dorothée Volut (Frankreich);
  • spanischsprachige Gedichte von: Ingeborg Robles (Deutschland/Spanien), Giuliana Kiersz (Argentinien), Esther Andradi (Argentinien), Tomás Cohen (Chile), Rita González Hesaynes (Argentinien)

Setting:

  • Raum mit verschiebbaren Tischen und Stühlen für Plenum/Arbeit in Kleingruppen
  • WLAN, PC mit Beamer zur gemeinsamen Arbeit an Gedichten
  • Einrichtung eines Accounts für die Workshopleitenden bei Translate Together, dem Übersetzungstool der Lyrikline.org in Kooperation mit dem Haus für Poesie, Berlin (Mail an DÜF)

Vorbereitung/Aufwand:

  • Lektüre eines vorab versandten Gedichts zur exemplarischen Übersetzung im Plenum
  • Korrektur der Übersetzungen und Überprüfung der Übersetzernennung vor Weitergabe des Textmaterials an die Kunst-LKs

Abschlusspräsentation:

  • Präsentation der übersetzten Lyrik in unterschiedlichen Formaten z.B. mit Bild-/Videoprojektion, mit Sound- und Lichtgestaltung, in verschiedenen szenisch-räumlichen Konstellationen
  • Live-Lesung der Originalgedichte durch anwesende oder per Videokonferenz zugeschaltete Dichter·innen
  • Publikum: die jeweils andere Sprachgruppe und z.B. Kunst-LKs, die anhand der übersetzten Gedichte grafische und audiovisuelle Arbeiten anfertigen

Sprachen:

  • Französisch/Spanisch/Deutsch, lässt sich auf andere Sprachen anwenden

 

„Es war viel besser als erwartet“


Schülerin
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Lyrikerin Dorothée Volut
in der Live-Schalte
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Fotos (Lettrétage/Bühne): Tobias Bohm
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Fotos Institut Français,
Buchhandlung Zauberberg: Maxime Stoecker
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„Können wir echt so frei sein?“


Schülerin

Über den Workshop von Laura Haber und Andreas Jandl

Das Projekt wurde von den Übersetzer·innen Andreas Jandl und Laura Haber mit Schüler·innen der Evangelischen Schule Köpenick in einem dreitägigen Workshop durchgeführt und von den Lehrkräften Maxime Stoecker und Elisabeth Kraft begleitet. Treffpunkt waren die Lettrétage, das Institut Français und das Instituto Cervantes.

Am dritten Projekttag besuchten beide Gruppen gemeinsam die mit einer großen Lyrikabteilung ausgestattete Buchhandlung Zauberberg in Berlin-Friedenau. Hier beeindruckte die Schüler·innen vor allem der zu normalen Öffnungszeiten nicht zugängliche Keller mit Regalen voller Bücher, die während des Nationalsozialismus verboten waren und nur heimlich an vertrauenswürdige Kundschaft ausgeliehen wurden.

Die Autorinnen Ingeborg Robles, Esther Andradi und Giuliana Kiersz führten Werkstattgespräche mit den Schüler·innen.

Zur Abschlusspräsentation kamen Ingeborg Robles und der Dichter Tomás Cohen, um die eigenen Gedichte im Original zu lesen. Die Dichterin Dorothée Volut wurde digital für ein Kurzinterview und die Lesung ihrer Gedichte aus Frankreich zugeschaltet.

Bei der Präsentation waren die Kunst-Leistungskurse der 12. Stufe eingeladen, die die entstandenen Übersetzungen im zweiten Schulhalbjahr grafisch und audiovisuell bearbeiten werden. Update folgt – an dieser Stelle werden dann im Herbst 2023 auch diese Methoden und Ergebnisse zu sehen sein.

Als Arbeitstool wurde translate-together von Lyrikline.org verwendet.

„Brodelnde Wellen – das Undeutscheste, was ich je gehört habe… als Metapher?
Damit kann ich leben.“
Schüler

Über Laura Haber

Laura Haber ist Literaturübersetzerin aus dem Spanischen, Französischen und Portugiesischen und Mitherausgeberin der Literaturzeitschrift alba.lateinamerika lesen. Sie absolvierte den Weiterbildenden Master Literarisches Übersetzen an der Ludwig-Maximilians-Universität München und nahm u.a. am Hieronymus-Programm des Deutschen Übersetzerfonds sowie am deutsch-französischen Arthur-Goldschmidt-Programm teil. 2022 war sie Projektleiterin des lateinamerikanischen Poesiefestivals Latinale.

Laura Haber kann für Veranstaltungen und Fortbildungen z.B. in Schulen angefragt werden: Kontakt hier.

 

Über Andreas Jandl

Andreas Jandl übersetzt seit 2000 aus dem Französischen und Englischen, vor allem Belletristik und Dramatik. Zu seinen Übersetzungen zählen Texte von David Diop, Élisa Shua Dusapin, Nicolas Dickner, Dara McAnulty, Gabrielle Chapdelaine und Vincent Message. Gemeinsam mit Frank Sievers übersetzte er mehrere Werke des englischen Nature Writing. Für seine Arbeit wurde er 2017 mit dem Christoph-Martin-Wieland-Übersetzerpreis (zusammen mit Frank Sievers) und 2021 mit dem Eugen-Helmlé-Übersetzerpreis ausgezeichnet.

Andreas Jandl kann für Veranstaltungen und Fortbildungen z.B. in Schulen angefragt werden: Kontakt hier.

 

“Ich hätte nie gedacht, wie kreativ die Schüler·innen sind.“

Workshopleitung

Der Bericht der Schule ist hier zu finden.

Materialsammlung

Weitere Projekte

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