Mach mir ‘ne Szene!
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Fotos: Friederike von Criegern
Mach mir ‘ne Szene!
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  • Deutsch
  • Spanisch
  • Dialoge
  • Oberstufe
  • Präsentation
  • Theater

Mach mir ‘ne Szene!

Wir übersetzen Theater

Projekt von Friederike von Criegern

Kurzübersicht

Eine Gruppe übersetzt einen dramatischen Text; eine zweite Gruppe Jugendlicher, z.B. aus einem Theaterclub, setzt diese Übersetzung unter der Leitung von Theaterpädagog·innen szenisch um.

Ziele

  • Kreativer und experimenteller Umgang mit dem Deutschen
  • Diskussion und Auseinandersetzung über Sprache
  • Vielfalt der sprachlichen Möglichkeiten erkennen
  • Sinne schärfen für stilistische Möglichkeiten
  • Berufskunde (Berufe des Literaturübersetzers/der Literaturübersetzerin und von Theaterschaffenden kennenlernen)

Sprachen

  • Zielsprache Deutsch
    Ausgangssprache Spanisch, aber übertragbar auf alle (an Schulen unterrichteten) Sprachen

Format

  • Workshops der Übersetzungsgruppe
  • Proben der Schauspielgruppe
  • gemeinsame Workshops und Proben beider Gruppen

Gruppenstärke

  • 4-12 Personen (pro Gruppe)

Wirkungen

  • Spielerischer Umgang mit Sprachen wird gestärkt (Fremdsprache und Muttersprache)
  • Kreativer und experimenteller Umgang mit dem Deutschen
  • intensivere Auseinandersetzung mit Sprache
  • Vielfalt der sprachlichen Möglichkeiten erkennen
  • Sinne schärfen für stilistische Möglichkeiten

 

  • Erwerb von Selbstbewusstsein beim Präsentieren
  • Entscheidungen begründen und vertreten
  • Rückmeldungen zu künstlerischer Arbeit formulieren und erhalten
  • Für ein gemeinsames künstlerisches Ziel arbeiten
  • Die eigene kreative Arbeit anderen übergeben

Dauer

  • die Arbeit mit den Jugendlichen kann bis zu einem Schuljahr umfassen (halbes Jahr Schwerpunkt Übersetzung, halbes Jahr Schwerpunkt Proben). Die Vorbereitung des Projekts (Textauswahl, Planung und Absprachen mit dem Theater) einige Monate bis zu einem halben Jahr.

Material / Übersetzungsgruppe

  • 1 fremdsprachiges Theaterstück (Auszug) für die gemeinschaftliche Übersetzungsarbeit
  • Laptops
  • Beamer
  • Internetzugang
  • Schreibmaterial
  • Wörterbücher
  • Evtl. Flipcharts

Material / Schauspielgruppe

  • Ausgedruckte Übersetzungen
  • Schreibmaterial
  • Requisiten
  • Kostüme

Setting / Übersetzungsgruppe

  • Tische und Stühle
  • Leinwand/freie Wand

 Setting / Schauspielgruppe

  • Probenraum mit o.g. Ausstattung (ggf. mit Gruppentischen, geht aber auch auf dem Boden)
  • Bühne und Bestuhlung für die Aufführung

Räumliche Voraussetzung

  • Raum für Arbeitsgruppen
  • Beamer und Internetzugang
  • Probenraum
  • Bühne mit Zuschauerraum

Vorbereitung/Aufwand:            

  • Stück und Textauszug auswählen
  • einen Kooperationspartner Theater gewinnen (Jugendclub, Theater, Schulfach Darstellendes Spiel) und sich mit der Spielgruppenleiterin / dem Spielgruppenleiter absprechen
  • Bei einer geplanten Aufführung mit dem Theaterpartner die Rechte klären/einholen
  • Schülergruppe und ggf. weitere Partnerorganisationen für Räumlichkeiten oder ähnliches finden
  • Rechtzeitig verbindliche Termine festlegen (Übersetzungsphase, Probenphase, gemeinsame Proben / Textarbeit, Aufführung(en))
  • Erhöhter Koordinationsaufwand durch die zweite Gruppe mit eigener Leitung
  • Ggf. eigenen Anteil an der Präsentation (neben Aufführung) planen

 

Workshopidee

Dramatische Texte sind besonders geeignet für die Arbeit mit Jugendlichen: die Kürze der Sätze und die Dialogstruktur ermöglichen einen unmittelbaren, niedrigschwelligen Zugang.

Dieses Workshopkonzept arbeitet  mit zwei Gruppen: einer Übersetzungsgruppe und einer Spielgruppe (Theaterclub), die über “Patenschaften” der Übersetzer·innen und Schauspieler·innen interagieren. Zusammen wird so an der Interpretation der Figuren gearbeitet.

Hilfreich ist die Arbeit mit einem Theaterclub eines Theaters, in dem auch die Aufführung am Ende des Projekts stattfinden kann.

Nach einer ersten intensiven Übersetzungsphase der Textgruppe steigt die zweite Gruppe, die Spielgruppe, in das Projekt ein, probiert die Übersetzungen szenisch aus und bringt sie schließlich zur Aufführung. In Zusammenarbeit mit den Theaterpädagog·innen ermöglicht dieses Vorgehen ein direktes Feedback für die Übersetzer·innen, die ihre Arbeiten dann ggf. revidieren und/oder begründet rechtfertigen müssen.

Am Ende steht mit der Aufführung ein für alle Beteiligten greifbares Ergebnis und gemeinsames Erlebnis.

Übersetzen ist ja
Interpretieren!
Kursteilnehmer·in

Über den Workshop von Friederike von Criegern

In dem Projekt übersetzten Jugendliche einen dramatischen Text aus dem Spanischen ins Deutsche. Eine zweite Gruppe Jugendlicher setzte diese Übersetzung unter der Leitung von Theaterpädagogen szenisch um.

Unter Anleitung der Literaturübersetzerin Friederike von Criegern übersetzten Jugendliche aus den Oberstufen verschiedener Göttinger Schulen Szenen eines aktuellen dramatischen Textes aus dem chilenischen Spanisch. Es handelte sich dabei um eine Erstübersetzung ins Deutsche. An dem Projekt waren zwei Jugendgruppen beteiligt: das Übersetzungsteam und eine Spielgruppe des Jugendclubs am Deutschen Theater Göttingen.
Das Projekt erstreckte sich über ein Schuljahr. Die Arbeit mit den Jugendlichen war in drei Phasen gegliedert: In einer ersten Phase arbeiten die Schüler·innen der Übersetzungsgruppe in den Räumen des Literarischen Zentrums an der Übersetzung der zuvor von der Workshopleiterin und Theaterpädagogin gemeinsam ausgewählten Szenen.
In der zweiten Phase erhielt die Spielgruppe den übersetzten Text und begann unter Leitung einer Theaterpädagogin und eines Schauspielers mit den wöchentlichen Proben. Die jugendlichen Übersetzer·innen nahmen an einigen Proben teil, die Gruppen gaben sich gegenseitig Feedback. Übersetzer·innen und Schauspieler·innen sollten gemeinsam und in kleinen Teams an den Figuren und der sprachlichen Gestaltung arbeiten. Parallel dazu beschäftigte sich die Übersetzungsgruppe weiter mit anderen Szenen.
In der dritten Phase gab die Übersetzungsgruppe den Text aus der Hand: Die Spielgruppe bereitete die Aufführung vor, die im Rahmen eines Festivals gezeigt wurde und das Projekt abschloss.

 

Über Friederike von Criegern

Dr. Friederike von Criegern ist Literaturübersetzerin, Dolmetscherin und freie Dozentin für Literatur und Übersetzen. In Tübingen und Göttingen studierte sie Germanistik und Romanistik und wurde mit einer Arbeit zur chilenischen Lyrik promoviert. Sie übersetzt Belletristik, Lyrik und Theater aus dem Spanischen und Portugiesischen. Zuletzt erschien ihre Übersetzung von Jorge Comensal: „Verwandlungen“ (Rowohlt). Nach Aufenthalten in Peru, Chile und Argentinien lebt sie in Göttingen.

Das Stück “Mädchenschule” von Nona Fernández in der Übersetzung von Friederike von Criegern ist im Rowohlt Theaterverlag erschienen und wird seine Premiere am Schauspielhaus Dortmund haben.

Friederike von Criegern kann für Veranstaltungen und Fortbildungen z.B. in Schulen angefragt werden: Kontakt hier (txt((at))von-criegern.de).

 

Mach mir ‘ne Szene!
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Fotos: Friederike von Criegern
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Mach mir ‘ne Szene!
Tolle Geschichte – super Umsetzung!
Zuschauer·in

Besonderheiten, pädagogisches Konzept, Voraussetzungen und Übertragbarkeit

Der Clou dieses Projekts ist, dass zwei Gruppen beteiligt sind, die jugendlichen Übersetzer·innen und die Schauspieler·innen. Nach einer intensiven Übersetzungsphase steigt die zweite Gruppe, die Spielgruppe, in das Projekt ein, probiert die Übersetzungen szenisch aus und bringt sie schließlich zur Aufführung. In Zusammenarbeit mit den Theaterpädagog·innen ermöglicht dieses Vorgehen ein direktes Feedback für die Übersetzer·innen, die ihre Arbeiten dann ggf. revidieren und/oder begründet rechtfertigen müssen.

Die Übersetzung wird also für ein konkretes Ziel erarbeitet – die Umsetzung auf der Bühne. Dies ist motivierend und praxisnah. Die Übersetzer·innen übernehmen Verantwortung für einen Text, der für die Arbeit einer zweiten Gruppe und das Gelingen der Aufführung notwendig ist. Vor allem in der zweiten Phase sollen die spielende und die übersetzende Gruppe in einem moderierten Feedbackprozess interagieren und die Übersetzung gemeinsam den Anforderungen anpassen.

Neben den berufspraktischen Einblicken in literarisches Übersetzen und Dramaturgie können die Jugendlichen in diesem Projekt ihre fachlichen Kompetenzen in Fremd- und Muttersprache (Lektürekompetenz, Ausdrucksfähigkeit), aber auch ihre methodischen und sozialen Kompetenzen stärken. Die gemeinsame Textarbeit in der Gruppe sowie die Auseinandersetzung mit den Spielern während der Proben fördert auch die vermittelnde und kommunikative Kompetenz.

Warum Theater?

Dramatische Texte scheinen für ein Übersetzungsprojekt mit Jugendlichen besonders geeignet: Durch ihre Dialoge ermöglichen sie einen unmittelbaren Zugang für die Arbeit mit Gruppen. Die gesprochene Sprache, die (überwiegende) Kürze der Sätze und die Dialogstruktur hält die Schwelle für Anfänger·innen niedrig und lädt zu einem interaktiven Ausprobieren ein, gleichzeitig schult die Arbeit mit gesprochener Sprache in besonderem Maße die Sensibilität für Register, Rhythmus und Wirkung. Man kann den Text mit verteilten Rollen lesen und unmittelbar die Wirkung überprüfen.
In der Praxis wurden die Rollen des Textes auf die einzelnen Jugendlichen der Übersetzungsgruppe aufgeteilt. Jede·r Jugendliche war somit Patin oder Pate für eine Rolle. Dies war für die Entscheidungsprozesse während der Übersetzungsarbeit wichtig – das letzte Wort über eine Formulierung hatte immer die Patin / der Pate der Rolle. Dadurch entstand bei den Proben mit den Schauspieler·innen ein Teamgefühl, es konnte gemeinsam an der Interpretation der Figur gearbeitet werden.

Zielgruppen: Da als Ausgangstext ein spanischsprachiges Stück gewählt wurde, kamen für die Übersetzungsgruppe Jugendliche mit fortgeschrittenen Spanisch-Kenntnissen in Frage, in Niedersachsen mit Spanisch als zweiter oder dritter Fremdsprache in weiterführenden Schulen also v.a. Oberstufenschüler·innen. Spielgruppe war eine ältere Gruppe des Jugendclubs am Deutschen Theater Göttingen (DT), gemeinsam mit den verantwortlichen Theaterpädagog·innen, die den gesamten Probenprozess leiten.

Das Projekt wurde außerschulisch durchgeführt, denkbar ist selbstverständlich auch ein entsprechendes Projekt im schulischen Rahmen, bei dem eine Klasse, ein Kurs oder eine AG die Übersetzung betreut, die dann von der Theater-AG oder einem Kurs für Darstellendes Spiel umgesetzt wird. Ein Stück in einer Sprache, die an der Schule früher unterrichtet wird, würde auch die Teilnahme jüngerer Jugendlicher erlauben. Diese innerschulische Variante auf Basis einer Kooperation von Lehrer·innen aus den Fächern Sprachen (Deutsch oder Fremdsprache) und Darstellendes Spiel wäre logistisch evtl. einfacher umzusetzen.

Zu berücksichtigen sind Urheber- und Aufführungsrechte und evtl. daraus entstehende Kosten bei einer öffentlichen Aufführung eines Stücks.

Materialsammlung

Weitere Projekte

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