Manga Dōjō
Manga Dōjō
Fotos: Marcus-Andreas Mohr
Manga Dōjō
Manga Dōjō
  • Deutsch
  • 9. – 11. Klasse
  • Japanisch
  • Manga

Manga Dōjō

Manga übersetzen mit einer Einführung in die japanische Schrift

Projekt von Nora Bierich und Verena Maser

Kurzübersicht

Im Workshop wird von den Teilnehmer·innen mithilfe einer Interlinear-Übersetzung ein Ausschnitt aus einem Manga übersetzt, möglichst natürlich und umgangssprachlich. Eine Kenntnis des Japanischen ist nicht nötig.

Außerdem erhalten die Teilnehmenden eine Einführung in das japanische Schriftsystem und lernen etwas zur Landeskunde Japans und zu kulturellen Aspekten, die in der Geschichte vorkommen.

 

“Ich liebe Manga und fand es toll, dass es nicht nur um die Bilder, sondern um die Texte ging.” Schüler·in

Workshopidee

Manga boomen in Deutschland und sorgen dafür, dass aus dem Japanischen mittlerweile mehr Bücher ins Deutsche übersetzt werden als aus dem Französischen. Allein 2021 sind über 1.200 neue Manga auf Deutsch erschienen. Dennoch ist das Bewusstsein dafür, was es braucht, einen Manga zu übersetzen immer noch recht schwach ausgeprägt. Der Workshop soll aufzeigen, wie facettenreich die Arbeit ist und welche Fragestellungen den Profis bei ihrer Arbeit begegnen.

Da davon auszugehen ist, dass die meisten Teilnehmer·innen kein Japanisch sprechen, wird mit einer Interlinearübersetzung gearbeitet. Die originalen Manga-Seiten werden in einer Blanko-Version ausgeteilt, in die der erarbeitete Text gleich eingetragen werden kann. Die grobe deutsche Textvorlage ist die Grundlage für die entstehende deutsche Version, deren umgangs- bzw. jugendsprachlicher Anteil in Dialog und Diskussion von den Jugendlichen gemeinschaftlich erarbeitet werden. Für diese Übung muss auch die Lehrperson nicht unbedingt Japanisch-Kenntnisse haben.

Erklärungen zur japanischen Schrift und Sprache können ebenfalls Bestandteil des Workshops sein. Ausgehend von einer Erläuterung der Silbenalphabete Hiragana und Katakana können die Teilnehmer·innen lernen, ihre Namen auf Japanisch sowie weitere sinojapanische Schriftzeichen zu schreiben.

Vorträge zur japanischen Kultur und Landeskunde sowie zum Alltag als Übersetzerin können den Workshop abrunden.

Format:

  • z.B. als Ferien-Workshop

Gruppenstärke:

  • 6-12 Schüler·innen

Ziele und Wirkungen:

  • Sprachbewusstsein schärfen
  • Vielfalt der Ausdrucksmöglichkeiten erschließen
  • Wirkungsäquivalenz vs. Texttreue ausloten
  • Wissen über Kultur Japans vermitteln, Neugier wecken
  • Grundkenntnisse über das Japanische vermitteln
  • Stilebenen im Deutschen wahrnehmen
  • Für die Unterschiedlichkeit von Sprachen sensibilisieren
  • Für den kulturellen Hintergrund von Manga sensibilisieren
  • Kreativität fördern
  • Lust am Schreiben wecken

Dauer:

  • 2-3 Termine à 3-4 Std.

Material:

  • Laptop und Beamer, Flipchart, verschiedenfarbige Marker, Kopien
  • Fruits Basket von Natsuki Takaya, einmal als Blankoversion und einmal in der deutschen Übersetzung von Nina Olligschläger, zusätzlich Interlinearübersetzung der ersten 30 Seiten
  • Übersichten der Silbenalphabete Hiragana und Katakana

Textmaterial:

  • Natsuki Takaya: Fruits Basket, Hakusensha, Tokyo, 2014
  • Auf Deutsch: Fruits Basket (übersetzt von Nina Olligschläger), Carlsen Manga, Hamburg, 2021

Setting:

  • Raum mit Tischen und Stühlen für Arbeit in (Klein) Gruppen

Räumliche Voraussetzungen:

  • Arbeit in Bibliothek (offene Ausschreibung) oder im Klassenzimmer

Sprachen:

  • der Workshop ist gedacht für Jugendliche, die Deutsch sprechen, aber kein Japanisch

Vorbereitung:

  • Vorab Erstellen der Blankoversion des Manga sowie der Interlinearübersetzung
Manga Dōjō
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Fotos: Kanella (Nelly) Tragousti
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Über den Workshop von Nora Bierich und Verena Maser

In Kooperation mit der Kinder- und Jugendbibliothek der Amerika Gedenkbibliothek Berlin wurde der Übersetzungsworkshop als außerschulisches Ferienprogramm für Jugendliche angeboten, in insgesamt drei Sitzungen von jeweils dreieinhalb Zeitstunden.

Für die teilnehmenden Jugendlichen ohne japanischen Sprachhintergrund bedeuteten die Übungen ein Eintauchen in die japanische Sprache, die auf sie durch ihre Begeisterung für Manga eine große Faszination ausübt, sowie in die Welt der Übersetzung eben dieser Sprache.

Die Sitzungen boten den Jugendlichen außerdem die Möglichkeit, Japan und unterschiedliche Facetten seiner Kultur näher kennenzulernen.

Der Workshop zielte darauf ab, den Jugendlichen über ihre Begeisterung für Manga einen breiteren Blick auf das fremde Land Japan zu ermöglichen und sie für unterschiedliche Sprachen und deren Ausdrucksmöglichkeiten zu sensibilisieren. Das eigene Hobby mit sprachlich-kulturellem Wissen zu unterfüttern, steigert das Selbstbewusstsein und die Lust an interkultureller Verständigung.

“Was mir Spaß gemacht hat, dass ich nicht nur etwas übers Übersetzen, sondern auch viel über Japan erfahren habe.” Schüler·in

Über Nora Bierich

Nora Bierich hat Philosophie und Japanologie in Berlin und Tokyo studiert und übersetzt seit fast 30 Jahren japanische Literatur, darunter auch einige Graphic Novels für Erwachsene ins Deutsche. Als Vorstandsmitglied der Weltlesebühne engagiert sich für eine stärkere Sichtbarkeit der Übersetzer:innen und stellt als Mitglied der Jungen Weltlesebühne ihre Übersetzungen von japanischen Kinderbüchern in Berliner Grundschulen vor.

Nora Bierich kann für Veranstaltungen und Fortbildungen z.B. in Schulen angefragt werden: Kontakt hier.

Über Verena Maser

Verena Maser ist promovierte Japanologin und übersetzt seit 2014 hauptsächlich Manga verschiedener Genres aus dem Japanischen ins Deutsche. Sie hält regelmäßig Vorträge über Manga und Manga-Übersetzen und gibt regelmäßig Übersetzungs-Workshops im Rahmen universitärer Seminare wie auch Veranstaltungen für ein allgemeines Publikum. Sie arbeitet außerdem als Autorin für Hörspiele und Theater.

Verena Maser kann für Veranstaltungen und Fortbildungen z.B. in Schulen angefragt werden: Kontakt hier.

“Ich habe gemerkt, wie schwer es ist, Manga zu übersetzen. Und wie schwer Japanisch ist.” Schüler·in

Materialsammlung

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