Mensch oder Maschine
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Fotos: Tobias Bohm
Mensch oder Maschine
  • Deutsch
  • Englisch
  • 11.-13. Klasse
  • KI

Mensch oder Maschine

Künstliche Intelligenz beim Übersetzen von Literatur

Projekt von Andreas Förster und André Hansen

Kurzübersicht

In der Projektwoche lernen die Workshopteilnehmer·innen das literarische Übersetzen kennen, indem sie sich zunächst auf digitale Hilfsmittel, sogenannte Übersetzungsmaschinen, verlassen. Sie erproben einen kritischen Blick auf die Übersetzungsergebnisse und hinterfragen die vorgegebenen Äquivalenzen in den verschiedenen sprachlichen Strukturen. Sie generieren mit neueren KI-Systemen verschiedene Übersetzungsalternativen, um sich schließlich von den Vorlagen zu lösen und eine freie, angemessene Übersetzung zu erstellen.

 

Workshopidee

Zunächst machen sich alle Teilnehmenden mit der Thematik des literarischen Übersetzens vertraut und sprechen über Erfahrungen mit Übersetzungstools wie DeepL und ChatGPT. Das Spiel „Mensch oder Maschine“ dient als Aufwärmübung. Ein Vortrag über die Arbeitsweise von Übersetzer·innen, der sowohl wirtschaftliche Aspekte als auch die vier „Stimmen“ umfasst, die beim Übersetzen zu berücksichtigen sind (Autor·in, Leser·in, Verlag, Übersetzer·in), gibt Einblicke in das Berufsfeld.
Die Teilnehmer·innen werden in Gruppen aufgeteilt und analysieren in Medienräumen die Übersetzungsfehler eines englischen Texts, der mittels DeepL ins Deutsche übersetzt wurde. So sollen sie möglichst viele Übersetzungsfehler finden. Weiterhin erfahren sie die Funktionsweise von KI-Systemen durch das Gestalten eines „semantischen Raums“ mit Moderationskarten.
Die Gruppen arbeiten mit ChatGPT oder einem anderen Large Language Model (LLM) an der Übersetzung eines Textes. Durch Brainstorming von Anweisungen an die KI entstehen verschiedene Übersetzungsvarianten, aus denen die Teilnehmer:innen die passende auswählen sollen. Die generative KI wird auch genutzt, um im Detail schwierige Wendungen zu analysieren und Übersetzungsmöglichkeiten zu finden.
Abschließend bewertet und diskutiert die Gruppe die mittels KI erarbeitete Übersetzungsfassung. In einer Schlussrunde reflektieren die Teilnehmenden über die Nützlichkeit der Tools und die Herausforderungen des literarischen Übersetzens. Sie stellen sich die Frage, worin der menschliche Beitrag beim literarischen Übersetzen besteht.

 

„Vielleicht muss ich da doch selbst nachdenken.“ Teilnehmer·in

Format:

  • Projektwoche an der Schule oder in einer Einrichtung mit Jugendlichen
  • Arbeit in Kleingruppen von höchstens vier Personen
  • Arbeit im Plenum

Gruppenstärke:

  • 15–20 Teilnehmer:innen
  • 13. Klasse

Ziele und Wirkungen:

  • Auseinandersetzung mit der eigenen Sprache und einer Fremdsprache (hier: Englisch)
  • erster Einblick in das kreative Übersetzen
  • Grundkenntnisse gängiger maschineller Übersetzungssysteme
  • Recherche von Sachverhalten, Einordnung und Präsentation von Rechercheergebnissen
  • Evaluierung der Möglichkeiten und Grenzen bestimmter KI-Systeme
  • Beurteilung unterschiedlicher Übersetzungsvarianten und Begründung von Übersetzungsentscheidungen

Dauer:

  • in der kurzen Version: 2 Sitzungen à 3 Unterrichtsstunden (135 Minuten)
  • in der langen Version: 4 Sitzungen à 5 Unterrichtsstunden (225 Minuten)

Material:

  • Ausgangstext
  • deutsche Texte für Auflockerungsübungen
  • Schreibmaterial
  • Laptops
  • Internetzugang
  • Beamer

Textmaterial:

  • Stephen King/Richard Chizmar: Gwendy’s Final Task
  • Joseph Knox, Sleepwalker
  • Dave Eggers, The Circle
  • Lucia Berlin, A Manual for Cleaning Women
  • Taiye Selase, Ghana Must Go
  • Sibylle Berg, GRM Brainfuck
  • Antje Rávik Strubel: Sturz der Tage in die Nacht
  • Uwe Johnson: Insel-Geschichten

Setting:

  • Stühle, Tische, Laptops, Beamer und Leinwand/Whiteboard

Räumliche Voraussetzung:

  • Medienraum mit Platz zum Aufhängen oder Auslegen von Zetteln, Laptops, Beamer

Sprachen:

  • Deutsch (Unterrichtssprache), Englisch (Arbeitssprache) – lässt sich auf andere Sprachen übertragen

Präsentation:

  • Präsentation im Plenum am Ende der Projektwoche
Mensch oder Maschine
Fotos (LCB): Tobias Bohm
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Über den Workshop von Andreas Förster und André Hansen:

In vier Sitzungen nahm der gesamte 11. Jahrgang des Goethe-Gymnasiums Nauen an der Projektwoche teil. Die in zwei Gruppen à jeweils 34 Personen eingeteilten Schüler·innen arbeiteten an zwei Tagen mit jeweils 135 und 90 Minuten Länge am Projekt. Andreas Förster und André Hansen leiteten die Textarbeit in kleineren Gruppen. Die Woche gestaltete sich in Absprache mit einem Englischlehrer. Die Texte entsprachen dem Kenntnisstand der Schüler·innen.

Die Arbeitssprache Englisch wurde gewählt, weil alle Schüler·innen das Fach Englisch belegten, aber es wäre auch denkbar, mit einer anderen Sprache (etwa Französisch, Russisch) zu arbeiten. Das Projekt ist nicht auf eine bestimmte Ausgangssprache ausgelegt.

„Ich wusste nicht, dass Übersetzen so kompliziert sein kann.“ Teilnehmer·in

Über Andreas Förster:

Andreas G. Förster wurde 1980 in Dresden geboren. Studium der Französistik, der Geschichte und Kulturgeschichte Afrikas sowie der Komparatistik in Leipzig. Nach Praktika in Verlagslektorat (Militzke) und Online-Redaktion (DB AG) erwerbstätig als Mitarbeiter QS (Biotechnologie), Büroassistent und Paketfahrer in Leipzig, Marseille und Berlin. Als Übersetzer freiberuflich tätig seit 2010. Er ist Mitbegründer des Projekts Kollektive Intelligenz.

Andreas G. Förster kann für Veranstaltungen und Fortbildungen angefragt werden: Kontakt hier.

 

Über André Hansen

André Hansen studierte in Mainz, Dijon und Bologna Französisch und Komparatistik. Er übersetzt Bücher, die den Gattungen Belletristik und Sachbuch angehören, und wirkt auch als Fachübersetzer für juristische Texte. Er ist Mitbegründer des Projekts Kollektive Intelligenz und Beisitzer im Vorstand des Verbands deutschsprachiger Übersetzer/innen literarischer und wissenschaftlicher Werke (VdÜ).

André Hansen kann für Veranstaltungen und Fortbildungen angefragt werden: Kontakt hier.

Materialsammlung
  • Glossar - Begriffe zu KI und Maschinellem Übersetzen in der Übersicht
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  • Methode "Mensch oder Maschine" - Rätsel / Aufwärmübung: welche Übersetzung hat ein Mensch, welche ein Computer erstellt? - dazu Handreichung und Arbeitsblatt
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  • Arbeitsblatt "Mensch oder Maschine" - Rätsel / Aufwärmübung: welche Übersetzung hat ein Mensch, welche ein Computer erstellt?- dazu Methode und Handreichung
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  • Handreichung "Mensch oder Maschine" - Rätsel / Aufwärmübung: welche Übersetzung hat ein Mensch, welche ein Computer erstellt?- dazu Methode und Arbeitsblatt
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  • Methode "Semantischer Raum" - Verdeutlichung der Funktionsweise von KI durch Beschäftigung mit einzelnen Wörtern und ihren Bedeutungen
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  • Handreichung für Lehrkräfte zur Methode "Semantischer Raum" - Wortwolken zur Erläuterung von menschlichem Input und maschinellem Output
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  • Methode "Finde den Übersetzungsfehler" - Übung zum kritischen Umgang mit Übersetzungs-KI
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  • Methode "Brainstorming ChatGPT" - erste Ansätze zur Bearbeitung einer mit KI erstellten Übersetzung
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  • Methode "Variantengenerator" - dazu Arbeitsblatt und Handreichung für Lehrkräfte
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  • Handreichung für Lehrkräfte "Variantengenerator" mit Lösungsvorschlägen - dazu Methode und Arbeitsblatt
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  • Arbeitsblatt "Variantengenerator" - dazu Methode und Handreichung für Lehrkräfte
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  • Methode "Analysetool ChatGPT" - dazu Arbeitsblatt
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  • Arbeitsblatt "Analysetool ChatGPT" - dazu Methode
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  • Alles herunterladen (zip)

Weitere Projekte

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